Jenseits von Afrika
Min afrikanske farm
Von Karen Blixen
In einer Bühnenfassung von Gabriele Schelle
In deutscher und dänischer Sprache
Premiere: 26.08.2016 |
Museumsinsel Schloss Gottorf Landesmuseen SH
Kooperation:
Schleswig-Holsteinisches Landestheater
&
Teatret Møllen/Dk
M`boghati/Kenia. 1914 lässt sich Karen Blixen in Britisch-Ostafrika nieder. Sie betreibt eine Kaffeeplantage, heiratet Bror von Blixen Finecke, der sich zum skrupellosen Großwildjäger entwickelt, lebt ihre große Liebe mit dem Monomanen Denys Finch Hatton, bis der mit dem Flugzeug tödlich verunglückt, und findet in Farah Aden einen Vertrauten – eine Art Alter Ego, das ihr Afrika näher bringt. 17 Jahre lebt sie in Afrika, verfällt der Faszination dieses fremden Kontinents, bewundert die Massai, Kikuyu, Somali und kann doch ihren touristischen Blick nie ganz aufgeben. 1931 muss Karen Blixen die finanziell ruinierte Farm aufgeben und kehrt mit nichts als Erinnerungen nach Dänemark heim. Aus diesen Erinnerungen schafft sie 1937 ihr berühmtes Buch.
In Jenseits von Afrika – Min afrikanske Farm nähern sich vier Schauspieler:innen mit dänischen, deutschen und ghanaischen Wurzeln diesen Erinnerungen und denken mit Karen Blixen über Afrika, Identität, Wahrheit, Gott, Freiheit, Fremd- und Vertrautsein nach. In der Reflektion „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge“ findet eine Auseinandersetzung auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und unserem Bild von Wirklichkeit statt. Realität und Romantik treffen aufeinander und machen eine Ambivalenz und Verwirrung spürbar, die Europa noch heute empfindet – denn von hier aus gesehen ist Afrika ein Faszinosum. Aber warum spiegelt sich diese Begeisterung nicht zwingend in Freundlichkeit gegenüber Afrikaner:innen wieder? Ein poetischer Aufruf eurozentrische Gewissheiten zu hinterfragen!
Regie/Text: Gabriele Schelle Dramaturgie: André Becker Musik: Péter Mátrai Kostüm: Simone Fröhlich Visual Concept: Joanna Ossolinska Übersetzung: Ralf Marquardt Produktion: Christian Nisslmüller / SH Landestheater
Mit: Thomas Jakob Clausen, Charity Collins, Christian Nisslmüller, Anne Reumert
Media
NDR Interview, 26.08.2016 mit Charity Laufer, Anne Reumert, Gabriele Schelle
SPIELORTE
„[...]... fantastisches Kopfkino!“ [...] Die Zuschauer honorieren die eindrucksvollen Leistungen der vier Schauspieler mit lang anhaltendem Applaus.“
Kulturfokus
„Die durchdachte Nüchternheit, mit der Regisseurin Gaby Schelle und Dramaturg André Becker den weltberühmten Stoff bearbeiteten, und ganz bewusst als künstlerische Antithese zum Hollywood-Kassenschlager anlegten, ist frappierend.“
„Diese Perspektive, der Eurozentrismus, den nicht nur die Inszenierung, sondern auch das Programmheft eingehend beleuchtet, bildet das Rückgrat des Abends [...].“
„Dem Kern der Geschichte um die Dänin Karen Blixen, die sich vor über 100 Jahren auf einer Kaffeeplantage in Afrika niederließ, allerdings kommt die Inszenierung des Factory Theaters, wohl wesentlich näher.“
Kieler Nachrichten
